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Der Irrtum der schlechten Gene - die Wissenschaft der Epigenetik

Seit Monaten steht mein Gen-Test aus. Die Uniklinik Freiburg möchte gern weitere Gen-Tests machen, die ich alle selbst bezahlen muss, jeder davon findet sich im vierstelligen Bereich wieder. Ich habe einige bereits hinter mir, damals aber noch auf einer anderen Diagnose fußend und damit nichtssagend. Ich muss tausend Unterlagen einreichen, und etwas in mir sperrt sich dagegen. Es weiß: Was immer dabei heraus kommt, ist völlig irrelevant. Mutige Gedanken, oder? Dieses Gefühl habe ich schon seit Längerem, schon bevor ich mich mit dem Thema Epigenetik auseinandergesetzt habe. Und seit heute macht das Alles endlich einen Sinn. Es ist das gleiche Gefühl, das ich kennen gelernt habe, als ich 17 war: Ich habe in der zwölften Klasse beim Thema Evolution auf dem Zeugnis nur sieben Punkte bekommen, weil ich dauernd gegen Darwin und für Lamarcks Theorie argumentierte. Es machte für mich so viel mehr Sinn, dass ein Organismus dann überlebt, wenn er sich am Besten an seine Situation anpassen kann. Heute beweist die Epigenetik, dass das genau so ist - und dass eben nicht der Stärkste überlebt, schon gar nicht bei den heutigen Möglichkeiten der Schulmedizin.  Wir Menschen sind so anpassungsfähig, an die schlimmsten Situationen und Gegebenheiten können wir uns anpassen und Hoffnung erhalten. Lamarck sagte: Jeder Organismus passt sich seiner Umgebung an. Darwin sagte: Der Stärkste überlebt. Und danach haben wir unsere ganze Weltordnung aufgebaut! Wohin hat uns das geführt? In Katastrophen, ein ruiniertes Ökosystem, unglückliche, sich selbst krankmachende Menschen. Ist es jetzt Zeit, zurück zu Lamarcks Erklärung zu kommen, die bereits vor Darwins bestand? Der Wissenschaftler Dr. Bruce Lipton, PhD sagt ja. Er erforschte, wie viele andere vor ihm, die Anzahl an Genen als Informationsträger in Organismen. Und er fand heraus: Ein Wurm hat fast genau so viele wie ein Mensch, nämlich rund 19.000. Das Human Genom Project hat sich damit eingehend beschäftigt, wenn du tiefer in die Materie einsteigen magst. Unser zentrales Dogma, nämlich dass wir das "Opfer" unserer Gene sind, weil alle Informationen auf ihnen gespeichert sind und diese genau so abgelesen werden und wir dann sehr wahrscheinlich krank werden, wenn wir ein krankmachendes Gen tragen, stellt sich als nichtig heraus. Genetischer Deteriminismus ist "von gestern". 
Was ist nun also stattdessen verantwortlich für unsere Genexpression, also die Art, wie die Informationen aus unseren Genen abgelesen und ausggedrückt werden im Körper? Zu 75% unsere Umwelt. Das folgende Experiment zeigt es: Die gleiche Stammzelle wurde in 3 verschiedene Petrischalen gelegt und deren Umgebung wurde verändert. Es entwickelte sich aus der ersten Muskelzellen, aus der zweiten Knochenzellen und aus der dritten entwickelten sich Fettzellen. Also kann nicht die Information IM der DNA der Stammzelle entscheidend gewesen sein, sondern die Umgebung hat sie verändert. Wenn wir das nun auf den Menschen übertragen, bedeutet das: Dein Umfeld, die Art wie du lebst, macht dich krank oder gesund. 
Das bedeutet konkret, dass du dir die folgenden Fragen stellen darfst:
Wie gesund oder wie krank macht mich mein Umfeld?
Was macht mich sehr glücklich an meinem Leben? Wie viel dieser Momente habe ich am Tag? 
Was an deinem Leben "macht dich krank"? 
Wie tief und wertvoll sind deine Beziehungen? Wie sieht dein soziales Gefüge aus? 

All diese Dinge sind sehr entscheidend für deine Gesundheit oder deine Krankheit. Die Art, wie ein Organismus auf seine Umwelt reagiert, bestimmt seine Eigenschaften und sein Schicksal. 
Wie sind deine Antworten auf diese Fragen?
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Das bin ich

 

Hey! Ich bin Svenja, 31 Jahre alt, Lehrerin, Coachin und Mentorin und survivor einer sehr seltenen Autoimmunerkrankung, genannt Evan´s Syndrom. Das ist nur eine Teildiagnose, und bis das Ganze sich irgendwann vielleicht geklärt hat (Ärzte zucken mit Vorliebe ihre Schultern wenn es um die verschiedenen Diagnosen geht) stirbt mein Körper immer mal an multiplem Organversagen. 

Mit meinen Tieren lebe ich auf meinem Hof zwischen Hannover und Bremen und freu mich, meinen Gedanken hier Platz zu geben.