Der Kampf gegen meinen Körper...
ist omnipräsent seit meiner Teenagerzeit. Als ich ein kleines Mädchen war, war ich immer schlank. Manifestorkind: Dauernd aktiv oder Tiefschlaf. Zwischendrin gab es nichts. Als ich in die 5.
Klasse ging in eine Schule weit weg von zu Hause ging es los. Der Vergleich, bin ich cool genug, hübsch genug. Erste zarte Bande mit Jungs, erkennen, dass manche beliebter sind als Andere.
Hardcore. Okay. Was muss ich hier tun, um als besonders herauszustechen? oder wenigstens als genug? Ich kam schnell in die anti-Schiene, Rebellion, grün-lila-Dreadlocks, gothic, ohne definiertes
Selbst versuchte ich alles mal. Keine Ahnung, wer ich damals war - jedenfalls keine mir selbst dienenende Version von mir. Findungsphase, brutal.
Erste große Liebe, erste große Enttäuschung. Verlobung, später die Trennung. Und meine Wut? Richtete sich gegen mich. Ich fühlte mich meinem Körper gegenüber oft ohnmächtig, obwohl mir, wie mir
heute klar ist, im Außen nie gespiegelt wurde dass ich irgendwo nicht reiche. Im Gegenteil.
Auch im weiteren Verlauf meines Lebens bekam ich jeden Jungen oder Mann den ich wollte. Auch da realisierte nicht, dass ich vielleicht wirklich genug war. Die mussten sich irren. Sie kannten ja
nicht wirklich mich, sondern die Rollen und Masken, die ich in Perfektion spielte.
Durch Eiskunstlauf verlor ich ab 2011 alles Überflüssige Fett an meinem Körper und ersetzte es durch Muskelmasse. Es war eine psychisch sehr aufreibende Zeit, und das Ganze geschah "nebenbei".
Und das "nebenbei" ist für mich bis heute ein Schlüsselwort, bzw. ist es wieder geworden im vergangenen Jahr: Manifestation und Ziele dürfen sich ganz von selbst nebenbei aufbauen. Du setzt sie,
du beschließt sie, und du lässt kommen. Lass das Universum alles in die Wege leiten, anstatt daran herumzumanifestieren, mit Druck aufbauen und am Ende zu scheitern - oder dein Ziel völlig
erschöpft zu erreichen.
2015 war ich nach Nienburg gezogen, und hier gibt es keine Eisflächen. Aus 3-4x wöchentlich Eislaufen wurde kein Mal, und keine Alternative. Also tat mein Körper, was logisch ist: Fett ansammeln.
Es war auch Schutzmechanismus, und ab 2016 durch das Leberversagen und dann 2018 durch das Nieren- und Herzversagen mit Sicherheit auch Überlebenstaktik. Ich bekam keinen Fuß in die Tür. Mein
Körperfett war mein geringstes Problem - ich war auf so vielen Ebenen so sauer auf meinen Körper. Ich begann dann das intu-eat Programm weil ich definitiv nicht dann aß, wann ich Hunger hatte,
sondern der Vollständigkeithalber und aus Stimulationsgründen. Ich entwickelte eine neue Beziehung zu meinem Körper, der mich so annahm wie ich war - denn das ist wirklich der erste Schritt. Ja,
die "Problemzonen" standen natürlich immer noch im Vordergrund, aber es war so wie es war. Für diese begann ich mit Sport. Erst exzessiv, weil es für mich ein Mittelding erst gibt wenn ich beide
Extremseiten des Lineals abgeklappert habe, und die Erfolge waren durchschlagend. Ich kam meiner Traumfigur immer näher - durch Härte mir selbst gegenüber, Übersäuerung, täglichem Training.
Katastrophe. Mit der Covidinfektion und der Chemo im November 2020 (gleichzeitig, kleinklein kann ja jeder) war Schluss mit jeglicher körperlicher Betätigung - es dauerte bis April diesen Jahres
bis ich wieder auf Damm kam. Und dieses Jahr bin ich in der Mitte des Lineals angekommen. Ich mache Sport so, wie mein Körper ihn braucht. Manchmal 4 Tage gar nicht. Manchmal drei Tage in Folge.
So, wie es sich gut (!) anfühlt. aber dieses Gefühl, das musste ich erst mal entwickeln! Und als Linie 3 im HumanDesign geht das nur durch Ausprobieren.
Und weißt du was? Ich finde immer noch, dass da zu viel Fett an meinen Schultern ist, an meinem Bauch und an meinem Rücken. Und wer weiß, ob ich das jemals nicht finden werde. Aber das hält mich
nicht davon ab, mich selbst wunderschön zu finden. Denn: Andere Frauen, die meine Figur haben, finde ich dermaßen anziehend und weiblich und voll in ihrer Kraft - nur ich. Ich mache die Ausnahme?
Wohl kaum. Das sind meine Gremlins und meine ewige Wunde. Falsch verkettet neurobiologisch. Das darf neu.
Die feminine Essenz sagt: Lehn dich zurück. Weiblichkeit ist Weichheit. Weiche Stärke. Keiner von den Männern, mit denen ich je zu tun hatte, hat mir irgendwie gespiegelt oder gesagt dass da zu
viele Polster sind. Und wir sprechen hier von super-attraktiven, muskelbepackten Adonissen (ist das der Plural?) (Sorry boys, ich mag was ich mag. Das verleugne ich nicht mehr. Und ja, Inneres
ist genau so wichtig. Und gleichzeitig bin ich ein sehr körperlicher Mensch - can´t deny it)
Das ist nur in meinem Kopf. Alle diese Geschichten.
Darum bekommst du hier ein Bild von mir mit Speckröllchen, mit einem zu dicken Oberarm (ja ich weiß, das ist auch Bizeps - trotzdem sehe ich das Bild und der vernichtende Selftalk beginnt). Und
genau deswegen gibt es das, und immer mehr von mir in dieser Art: Liebe dich, wie du bist. Auch wenn du jetzt denkst Ja, das ist ja einfach wenn man aussieht wie du. Nein, ist es nicht. Ich denke
das bei Anderen auch. Und auch für sie ist es nicht leicht.
Lass uns das durchbrechen.
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