· 

Triggerintelligenz

Triggerintelligenz

Ich hasse es. Wenn Menschen zu mir nach Hause kommen und Unordnung hinterlassen. Ich habe ein riesiges Haus. 180 m2. Da ist viel Platz... um Chaos zu hinterlassen. Warum hasse ich es? Weil ich es selbst tue und ständig dagegen ankämpfe. Ich weiß, wie gut es mir tut, wenn mein Außen geordnet ist. Darum habe ich eine Haushälterin. Ich gebe mir wirklich Mühe. Und dann kommt jemand (in dem Fall ein Herzensmensch) vorbei, bleibt ein paar Tage und hinterlässt das - ganz typische - MG-Chaos. Und ich räume auf. Und hinterher. Und werde passiv-agressiv. Die Wut lasse ich nicht zu. Und ich spreche es nicht an. Denn darüber sollte man sich nicht aufregen. Es sind halt verschiedene Bedürfnisse. Richtig? Denkste. Denn die Wut wird zu einem Störsignal. Das dafür sorgen wird, dass ich dichter und dichter mache, und angestrengt und übersensibel werde. Die Wut frisst. Mich. Auf. Über diese"Kleinigkeit"! DAS, meine Damen und Herren, ist ein Trigger wie er im Buche steht. Wenn ich merke, dass das passiert, kann ich nicht immer raus. Kann ich wirklich nicht. Ich wünschte, ich könnte. Ich mache also dicht und atme auf, als es vorbei ist. Ich werde sie vermissen nach den 4 Tagen, und wir hatten dabei richtig, richtig geile Momente. Und gleichzeitig bin ich erleichtert. Und überlege, ihr per Whatsapp zu schreiben (direkter Kontakt = totale Verletzbarkeit, kriege ich nicht hin, so verkorkst bin ich) was mein Problem war, weil sie es ja mit Sicherheit wahrgenommen hat. Nehme das Handy in die Hand. Und halte kurz inne. Ganz ehrlich? Wenn ich ihr jetzt schreibe, um mich zu erklären, weiß ich dass sie versuchen wird, ihr Verhalten zu ändern. Sich selbst zu verändern. Sie wird die Schuld nehmen, die ich ihr mit roter Schleife präsentiere. Und sich den Schuh anziehen. Und ein großer Teil in mir findet das richtig geil. Ja, änder DU dich. Gib mir meinen Frieden wieder! Sei einfach nicht so chaotisch, das wird doch nicht so schwer sein! Da ist das Schattenmonster. Und wenn ich es jetzt weiterreiche, dann ist es nicht weg. Sondern es wird seinen Rundgang machen, Schmerz verteilen und dann umso größer, aber unsichtbarer zu mir zurückkehren. Was ist der Moment in dem ich merke NEIN, es ist 100% meins? Es hat NICHTS mit ihr zu tun? Der Moment, in dem mir klar wird, dass es mich bei ihrem letzten Besuch so 0 gestört hat. Überhaupt nicht. Also warum hänge ich mich jetzt so sehr daran auf, dass es mir den ganzen Tag vermasselt? Wenn ich das jetzt so löse und abhake, ist die Chance auf Heilung vertan. Ich lege also das Handy weg und nutze den Satz: Ich lade alle unterdrückten Emotionen zu mir ein. Und dann geht die Achterbahnfahrt ab. Wut ergreift mich und ich kreiere mir 10 Situationen an diesem Tag, die mich krass sauer machen, bis ich aus tiefstem Herzen heule. Nein, es hatte wirklich nichts mit ihr zu tun. Welche Wunde liegt darunter? Die Wunde "Was ist mit mir?" Die ist seit zwei Wochen aktiv, Hand in Hand mit dem Glaubenssatz "Die Welt ist nicht sicher" und "Niemand kümmert sich um mich, während ich die ganze Welt halte." Diese Ohnmacht, diese tiefe Fassungslosikeit hat mich so weit getragen und dieser Schmerz ist so groß, dass ich mir gar nicht erlaube, zu empfangen. Weder Liebe aus dem Außen (weil ich so lange glaubte darum so hart kämpfen zu müssen), dieser GS hat mir auch so lange nicht erlaubt, Geld zu empfangen, vor allem nicht mehr als ihc zum Leben brauchte, und er hat mich immer wieder physisch sterben lassen, damit ich diese Liebe und Bekümmerung endlich bekomme. Das ist logisch. Oder? Diese Wut darüber (ich bin Manifestorin im Human Design, mein Lower Self Thema ist Wut) ergreift mich. Ich finde 1000 Symptome in meinem Tag, die tausend rücksichtslosen Hundebesitzer oder Fahrradfahrer, meine Tierarztfreundin die wegen eines Notfalls mich eine Stunde vor der Tür sitzen lässt (in der Sonne mit den Hunden, blabla) bis ich wutentbrannt nach Hause fahre weil ich nicht weiß was los ist) bis zu dem Mixer, der Flecken in der Küche macht. Wut überall. Und was tue ich in diesem Moment für mich? Ich halte mir den Raum. Ich gehe in meine maskuline Präsenz, weite mein Bewusstsein, bin im HIER und JETZT und lasse alles durchrauschen. Fühle es. Fühle alles. Fühle es leer. Das war gestern. Heute bin ich verkatert. Der Portaltag gestern hat es sicherlich verstärkt und Heilung ermöglicht. Auch heute ist noch Wut da. Über meine Haushälterin, die so laut ist, während ich versuche, Stille zu finden. Über Links, die nicht funktionieren. Über..über...über....Wut ist omnipräsent. Und darf sich ihren Raum nehmen, denn das ist die einzige Möglichkeit, wie ich tausend Trigger auf einmal loswerde. Ich gehe also nicht in die Aktion und lehne mich zurück. Und heute. Heute erkläre ich meinem Herzensmenschen, was da mit mir los war, und warum ich nicht mit ihr darüber gesprochen habe bis jetzt. Ich will die negativen Gefühle nicht loswerden, ich möchte heilen. Das ist für mich der einzige Weg, und dieser Prozess braucht einfach Zeit. Kommt Zeit, kommt Rat (kommt Klarheit). Danke Wut, dass du meine Vaterwunde zutage bringst, auf dass sie wieder ein Stück geheilter werden kann. Ich verdiene es, das alles zu empfangen, und viel mehr. Aber ich muss es mir auch erlauben können. Dafür brauche ich diese Trigger. Danke für dein Ohr!
Gilla
Kommentera
Dela

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Das bin ich

 

Hey! Ich bin Svenja, 31 Jahre alt, Lehrerin, Coachin und Mentorin und survivor einer sehr seltenen Autoimmunerkrankung, genannt Evan´s Syndrom. Das ist nur eine Teildiagnose, und bis das Ganze sich irgendwann vielleicht geklärt hat (Ärzte zucken mit Vorliebe ihre Schultern wenn es um die verschiedenen Diagnosen geht) stirbt mein Körper immer mal an multiplem Organversagen. 

Mit meinen Tieren lebe ich auf meinem Hof zwischen Hannover und Bremen und freu mich, meinen Gedanken hier Platz zu geben.